Hallo Freunde,
der Umzug zurück nach Hamburg war Anfang November dann irgendwann auch einmal abgesschlossen und langsam „normalisierte“ sich mein Leben wieder.
Mit dem neuen (und alten) Wohnort Hamburg ergab sich eine völlig neue Logistik. Statt vier Auto- oder drei Zugstunden aus der Südwestpfalz nach München geht es jetzt einmal fast durch die ganze Republik. Oder anders: 04.30 Uhr ab Hamburg-Altona.
Am 19. November war es wieder soweit. Das Vorgespräch zur letzten OP (26. November) stand an. Mit dem Taxi ließ ich mich um 03.30 Uhr in der Fruh von Rissen nach HH-Altona chauffieren und nahm 6,5 Stunden Zugfahrt nach München auf mich. Ich gebe zu: Laufen und Reisen strengen mich nach wie vor noch sehr an und in meinem Rucksack muss ich angesichts der schweißtreibenden Strapazen immer noch ein Reserve-T-Shirt mitnehmen, aber sowohl ich selbst als auch Professor Baumgart freute sich, dass ich nach der langen Zeit „den Weg wieder allein wagen“ konnte. Es mag für Außenstehende lächerlich erscheinen, aber für mich ist es ein großer Schritt zurück ins „normale“ Leben nach fast zwei Jahren auf Krücken.
Wie auch immer – Die Wartezeit war gewohnt lang, aber mit meinem Freund Matthias Schneider, einem „Verlängerer der ersten Stunde“, verging sie wie im Fluge und auch die „Formalitäten“ zum vorerst letzten Eingriff waren schnell geklärt. Der gut gelaunte Professor (Foto) entfernte mir sogar noch einen Bluterguss aus dem rechten Bein. Dieser hatte sich an der Stelle gebildet, wo der Unterschenkelsensor saß. Und es gab mal wieder einen unserer kultverdächtigen Dialoge.
„Keine Angst, die Nadel hab ich erst mehrfach benutzt“, meinte der Prof. „Puh, diesen Satz habe ich zuletzt 2001 am Altonaer Bahnhof gehört“, war meine Antwort. Altona – das für alle Nicht-Hanseaten – war noch zu meinen wilden Anfangszeiten in Hamburg ein beliebter Treffpunkt der Drogenszene…
Spaß beiseite – ich schaffte es nach überstandener Sprechstunde und einem kräftigen Imbiss bei „Vinzenz Murr“ am Münchner Hbf. sogar noch, um 14.30 Uhr den Zug nach Hamburg zu erwischen. Obwohl die Deutsche Bahn AG sich in Sachen Verspätung mal wieder richtig ins Zeug legte, erreichte ich die geliebte Hansestadt noch zu einer zivilen Zeit: 21.45 Uhr. Eine Woche noch – dann ist endlich alles ausgestanden.
Carsten