Hallo Freunde,
in dieser Woche gab es keine Sprechstunde bei Professor Baumgart. Ich bin derweil mit Aufbau- und Dehnarbeit für das linke Bein beschäftigt und kann weitere Fortschritte vermelden. Bis zur „Voll-Streckung“ sind es nur noch ein paar Grad…
Heute erreichte mich eine echt rührende E-Mail eines alten Freundes aus Hamburg. Eine Nachricht des Hutmachers Peter de Vries (50). Nach meinem Wechsel nach Hamburg Ende 2000 gehörte bzw. gehört Peter, Deutschlands legendärster Holländer, zu meinem Freundeskreis der ersten Stunde. Denn: Sein bunter, zur WM und zur EURO stets ganz in Oranje gehaltener Hutladen liegt in HH-Eppendorf in der Geschwister-Scholl-Strasse, wo ich von Januar 2001 bis April 2005 gewohnt habe.
Und: Die Parties in seinem Hutmacher-Atelier oder auch bei bzw. mit befreundeten Künstlern wie „Eisen-Stefan“, „Lampen-Christian“, „Glas-Ayman“ oder „dem Zahnarzt“ gehören zu meinen absolut legendärsten Erlebnissen in zehn Jahren Hamburg. Legenden der Leidenschaft. Immer am DJ-Pult: Mijnher De Vries. Mit Disco und Funk brachte er jeden Laden zum Kochen. Stoppen konnte ihn nur das SEK, das kurz nach dem verheerenden 11. September 2001 ziemlich uncharmant eine Party in der legendären Schmiede von „Eisen-Stefan“ (Altonaer Straße) stürmte – und auflöste. „Big Warning“, hieß es dazu nur einsilbig von Seiten der Staatsmacht. Dabei machten wir immer alles ohne Warning…
November 2001: Ayman Radwan, Peter de Vries und ich in unseren absoluten Party-Glanzzeiten.
„La Vie en Rose“!
Unvergessen: Ende 2001 schlossen de Vries und ich das marode Cabaret „Mon Marte“ in Eppendorf zu – und kippten bei „La Vie en Rose“ von Louis Armstrong mit Tränen in den Augen bei bitterkaltem Winterwetter den letzten Schnaps. Good-bye, Mon Marte…
Das ist lange her, „Eisen-Stefan“ lebt inzwischen in Wien und der Ägypter „Glas-Ayman“ Radwan wurde 2004 aus Deutschland ausgewiesen. De Vries und ich haben uns jedoch nicht aus den Augen verloren und ich freu mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit dem alten Haudegen!
Ich kann nur sagen: „Bedankt, Mijnher de Vries, bedankt!“
Hamburg-Legende De Vries (Foto) im Originalton:
„Hallo Carsten,
das sind ja Neuigkeiten! Drücke für Dich und Deine Eltern die Daumen. Hier alles OK in Hamburg, viel Neues unter www.feltmat2.de und ich gebe wieder Unterricht – ein Lehrauftrag (HAW Hamburg Textilwissenschaft mit Filz). Das Bier schmeckt noch immer und mein Discokeller lebt auch noch. Die Kids werden größer und Irmi hat ihre Gesundheit wieder.
Groet
Peter
P.S.: Nachdem Dortmund den HSV geschlagen hat, ist REMO gestorben R.I.P“
Meine Beinverlängerung 